Was geschah im… November 2020?
Kurz vor den Winter – und Weihnachtsferien wird es für unsere Primary und Secondary Schüler*innen nochmal richtig herausfordernd, denn der November ist für sie der Monat der Abschlussprüfungen. Erst nachdem diese absolviert wurden kehren die Secondary Schüler*innen aus den verschiedenen Internaten ins Kinderdorf zurück, bevor im Dezember die Ferien starten.
Im November bekam das Kinderdorf Mbigili zum ersten Mal in diesem Jahr Besuch aus Deutschland. Jan-Philipp Koch aus dem deutschen Vorstand wird die nächsten Monate im Kinderdorf leben und gemeinsam mit dem Tansanischen Board und den Mitarbeiter*innen des Kinderdorfes an verschiedenen Projekten arbeiten.
Mit der neuen Jahreszeit begannen auch die typischen Regenfälle. Wie gewöhnlich sind diese zwar kurz, aber dafür intensiv. Damit erwachte das sonst so trockene Land schnell zum Leben. Gerade für viele Dorfbewohner*innen die überwiegend in der Landwirtschaft tätig sind, bedeutet das Jahresende viel Arbeit. Um die Felder umzupflügen, damit anschließend die Saat für das nächste Jahr ausgesät werden kann, benötigen sie viel Zeit und Energie. Nur die Wenigsten haben Zuchttiere, die ihnen diese kräftezehrende Arbeit erleichtert. Damit die Arbeit in der vorgesehenen Zeit verrichtet werden kann, um damit das Einkommen für das nächste Jahr zu sichern, benötigen viele Landwirte die Hilfe ihrer Kinder. Diese finanzielle Not sorgt dafür, dass viele Schüler*innen eher ihren Eltern auf den Feldern helfen, als zur Schule zu gehen. Dadurch verpassen viele Kinder in der Region leider zahlreiche Schulstunden.
Unsere AOHM – Kinder können sich frei von wirtschaftlichen Zwängen auf ihre schulische Laufbahn konzentrieren. Damit erhalten sie den Zugang zur Bildung, die wiederum der Schlüssel für ein selbst bestimmtes Leben ist. Diese Bildung ist allerdings nicht auf die Schule beschränkt. Es ist uns wichtig, dass die Kinder im AOHM ebenfalls früh Verantwortung übernehmen, um ihre Selbstständigkeit zu fördern. Deshalb werden die Kinder im AOHM schon früh in viele alltägliche Aufgaben mit eingebunden, übernehmen Pflichten und helfen den Hausmüttern, wo sie nur können.
Der Regen brachte auch die erste Zerreißprobe für den Neubau der Zugangsstraße vom Highway ins Kinderdorf. Anfang des Jahres wurde so viel Sand von der Straße abgetragen, dass die tiefen Gräben und Furchen es für die meisten Fahrzeuge unmöglich machten, diese zu passieren. Selbst unser Landcruiser hatte Not, das Kinderdorf zu verlassen oder es anzufahren. Deshalb mussten wir unter großen Kostenaufwand die Straße reparieren. Damit sich dieses Szenario in diesem Jahr nicht wiederholt, wurde im Zuge dieser Reparaturen ein Grabensystem am Rande der Straße integriert, wodurch das Wasser abfließen kann, ohne die Straße in Mitleidenschaft zu ziehen. Bisher erfüllt das neue System seinen Job und wir hoffen, dass es auch den Wassermassen der künftigen Monate gewachsen ist.