Gute Nachrichten im Mai! Update Kinderdorf Mbigili Mai 2020
In Tansania werden die Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Corona-Virus langsam gelockert. Seitens der Regierung wurden seit Ende April 2020 zwar keine neuen, offiziellen Zahlen zu Covid-19 Infizierten, Verstorbenen oder Genesenen veröffentlicht, trotzdem wurde Ende Mai bekannt, dass die Schulen für die Form VI Klassen (Abiturklassen) ab 1. Juni 2020 wieder öffnen. So sollen die angehenden Abiturient*Innen vor den Prüfungen, die zwischen dem 29. Juni 2020 und dem 16 Juli 2020 stattfinden, noch einmal in den Schulen die Gelegenheit haben, sich auf die Prüfungen vorzubereiten. Auch die Colleges und Universitäten wurden Anfang Juni wieder geöffnet. Die betreffenden Schüler*Innen und Student*Innen werden neben den üblichen Schulmaterialien zu ihrem Schutz mit Masken, Seife und Desinfektionsmitteln ausgestattet.
Im und rundum das Kinderdorf Mbigili werden wir alle Maßnahmen zum Schutz unserer Kinder und Mitarbeiter*Innen weiterhin beibehalten. Bisher haben die Maßnahmen für uns gut funktioniert: Regelmäßiges Händewaschen an den Handwaschstationen und Abstand halten wird von den Kindern gut umgesetzt. Das Kinderdorf wird weiterhin nur für die nötigsten Anliegen und Besorgungen verlassen. Unsere Mitarbeiter*Innen, die von außerhalb zurückkommen werden am Eingangstor durchgecheckt. Sind sie fieberfrei, arbeiten sie die erste Zeit mit Maske etwas abseits der Kinder. Bisher sind alle gesund geblieben!
Wie Ende März begonnen, werden 57 Home-Based-Care-Familien weiterhin zusätzlich mit Basisnahrungsmitteln wie Reis, Maismehl und Bohnen versorgt. Auch die 23 Familien, deren Kinder auf die Mkawaganga Grundschule gehen, werden weiterhin mit Basisnahrungsmitteln unterstützt, damit ihr Gesundheitszustand stabil bleibt. Alle von HIV/Aids betroffenen Kinder erhalten zuverlässig ihre Medizin und konnten ihre regelmäßigen Routineuntersuchungen wahrnehmen. Sie alle sind stabil. Auch die neu aufgenommenen Kinder entwickeln sich weiterhin gut.
Anfang Mai 2020 informierte die Regierung, dass zur Vorbereitung auf die nationalen Zentralprüfungen der Klassen 4 und 7 der Primary Schools und der Jahrgangsstufen II, IV und VI der Secondary Schools TV-Lernsendungen ausgestrahlt werden. Problematisch war für uns, dass die TV-Geräte sowie die Bildschirme im Kinderdorf nicht auf den Empfang ausgelegt waren, um die Lerninhalte zuverlässig und scharf zeigen zu können. Um den Kindern eine gute Vorbereitung zu ermöglichen, wurde u.a. eine neue Satellitenschüssel installiert.
Bei Unklarheiten können sich die Kinder an die Mitarbeiter*innen wenden: Bei Fragen zum Thema Mathe sind die Kinder bei Ayoub richtig – die höheren Klassen erhalten bei Bedarf Hilfe von Grace, Lilian und Manager Wilson. Auch die HBC-Schüler*innen erhalten regelmäßig Arbeitsblätter, die sie bearbeiten und zur Korrektur bei Grace und Lilian abgeben.
Bisher geht es allen Kindern mit der Situation gut. Neben den Schulaufgaben sind sie im Kidsclub aktiv, wo sie auf ihren eigenen Gemüsebeeten die Verantwortung für ihre eigene Ernte übernehmen. Auch auf der Farm ist ab und an Arbeit zu erledigen. Freizeit und Zeit zum Spielen sind selbstverständlich genügend vorhanden. Trotzdem freuen sich alle jetzt schon auf den Beginn der Schule und auf das Wiedersehen mit ihren Schulkamerad*innen und Freund*innen.
Mit dem Ende der Regenzeit mussten die durch die Wassermassen entstandenen Schäden nach und nach behoben werden. Aufgrund der Nässe hatten einige Tiere der Farm mit einer Hufkrankheit zu kämpfen, die durch entsprechende Behandlungen geheilt werden konnte. Ein undichtes Dach wurde repariert. Im Juni soll nun Schotter auf den Zufahrtsweg zum Kinderdorf aufgebracht werden. Am Haupttor soll eine Zementplatte den Weg befestigen. Dieser Bereich ist besonders anfällig, da dort derzeit alle Fahrzeuge halten müssen und diverse Angelegenheiten nur noch am Haupttor abgewickelt werden.
Trotz immer neuer Herausforderungen meistern Kinder und Mitarbeiter*innen die aktuelle Lage mit viel positiver Energie und hoffen, dass alle Beteiligte und natürlich alle Unterstützer*innen des Projekts gesund durch diese Zeit kommen.
Asanteni!